Gefahrgutunfall
Technische Hilfeleistung
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eingesetzte Kräfte |
Einsatzbericht
Am Montagnachmittag kam es in einem Speditionsunternehmen im Gewerbegebiet "EmsLandPark" zu einem Austritt eines Gefahrgutstoffes. Während Verladearbeiten in einer Umschlagshalle war es zu einer Leckage an einer Stückgüterpallette gekommen. Mitarbeiter nahmen daraufhin einen stark ätzenden Geruch wahr und versuchten, das ausgelaufene Medium zu binden. Zeitgleich setzten sie einen Notruf ab und evakuierten die Räumlichkeiten.
Mit dem Alarmstichwort "Gefahrgutunfall" wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften zu der Firma ins Gewerbegebiet an der A31 gerufen. Neben der örtlich zuständigen Feuerwehr Emsbüren wurde zeitgleich der Gefahrgutzug Emsland Süd II alarmiert. Dieser Zug setzt sich aus Einheiten aus den Feuerwehren Emsbüren, Spelle, Bramsche und Salzbergen zusammen und spezialisiert sich auf Gefahrguteinsätze im überörtlichen Bereich. Zudem wurden der Kreisbrandmeister und der Abschnittsleiter Emsland-Süd alarmiert. Von Seiten des Rettungsdienstes wurde der Rettungswagen aus Salzbergen und der Leitende Notarzt Dr. Hagemann zur Einsatzstelle gerufen. Der RTW Salzbergen wurde im Einsatzverlauf von Kräften des DRK Ortsverein Lingen mit einem KTW abgelöst. Neben mehreren Polizeistreifen kam auch die TEGU (Technische Ermittlungsgruppe-Umweltschutz) der Polizei zum Einsatz. Im weiteren Einsatzverlauf wurde weiterhin die Technische Einsatzleitung Emsland Süd mit dem ELW 2, die DEKON-Einheit des ABC-Zuges Bawinkel und der Fachberater Gefahrgut der Ortsfeuerwehr Lingen nachgefordert.
Die ersteintreffenden Kräfte wurden vor Ort umfangreich und detailliert von Mitarbeitern der Firma in die Lage eingewiesen. Zwei Personen, die in unmittelbaren Kontakt mit dem ausgelaufenen Stoff standen, wurden vorsorglich dem Rettungsdienst zugeführt, bedurften jedoch nach umfangreicher Untersuchung vor Ort keiner weitergehenden Behandlung.
Zunächst wurde mit Absperrmaterial ein Gefahrenbereich festgelegt, die Sicherstellung des dreifachen Brandschutzes (Wasser, Schaum, Pulver) durchgeführt und eine Notdekontaminationsdusche errichtet. Die Wasserversorgung wurde über einen nahegelegenen Unterflurhydranten sichergestellt. In der Folge ging ein erster Trupp unter schwerem Atemschutz zur Ersterkundung der Lage in die bereits vollständig evakuierte Halle vor. Es wurde festgestellt, dass auf einer Pallette mit Stückgut aus einem 20 Kg fassenden Behälter eine Flüssigkeit ausgelaufen war. Anhand der UN-Nummer konnte herausgefunden werden, dass es sich bei dem Stoff um Peressigsäure handelte, ein oragnisches Peroxid, das ätzend und entzündbar ist. Zudem wurde mit Messgeräten eine explosionsfähige Atmosphäre festgestellt.
Durch den Gefahrgutzug Emsland-Süd II wurde ein Dekontaminationsplatz errichtet, in dem alle vorgegangenen Trupps nach ihren Einsätzen umfangreich dekontaminiert wurden. Nach der Ersterkundung gingen weitere Trupps unter Chemikalienschutzanzügen vor. Es wurde festgestellt, dass lediglich ein Behälter undicht war und der Stoff nicht weiter austrat. Das bereits ausgelaufene Medium wurde mit Bindemittel gebunden und aufgenommen. Nach einer Vermengung mit Wasser wurde die Konzentration soweit gesenkt, dass keine weitere Gefahr mehr bestand. Das kontaminierte Medium wurde in speziallen Behältern aufgefangen.
Aufgrund der hohen Anzahl an eingesetzten Kräften und der komplexen Lage wurde zur Koordination und Kommunikation der ELW II mit der Technische Einsatzleitung Emsland Süd eingesetzt.
Zur Verpflegung der eingesetzten Kräfte wurde der Ortsverband Elbergen des DRK zur Einsatzstelle gerufen.
Durch einen Gerätewagen-Logistik der FTZ Lingen wurde noch vor Ort gebrauchtes und kontaminiertes Material gegen neues ausgetauscht und die Einsatzbereitschaft aller Feuerwehren wiederhergestellt.
Im Einsatz waren ingesamt rund 157 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und DRK. Die Feuerwehr Emsbüren war mit neun Fahrzeugen und 40 Einsatzkräften im Einsatz.
Weiteres
- Bericht Lingener Tagespost
- Bericht Grafschafter Nachrichten
- Bericht Nord-West-Media-TV
- Bericht ES Media TV