Moorbrand 1976

    Am Sonntag, dem 04.Juli 1976 wurden vom Beobachtungsturm des Munitionsdepots in Elbergen gegen 12:50 Uhr erste Rauchwolken beobachtet. Rasch breiteten sich bis zu 40m hohe Flammensäulen über dem Brandgebiet. schon bis zum Abend waren ca. 100 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehren Emsbüren, Lohne und Lingen im Löscheinsatz. Gegen 17:00 Uhr wurde die Entscheidung getroffen, Bergepanzer der Bundeswehr einzusetzen, die Schneisen in das Brandgebiet "brechen" sollten.

    Am Montag, dem 05.Juli waren bereits über 100 Feuerwehrleute sowie 20 Kräfte des THW und drei Bergepanzer der Bundeswehr im Einsatz, um eine weitere Ausbreitung des Brandgebietes zu verhindern sowie die Brandstellen unter Kontrolle zu bringen. Zur besseren Beobachtung des Brandgebietes wurden Beobachtungshubschrauber eingesetzt. Einer dieser Hubschrauber wurde bei einer Notlandung beschädigt. Der Pilot kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Der damalige Waldbrandbeauftragte Dr. Rusack zog eine Zwischenbilanz: "Bislang seien 30 ha Wald vernichtet worden und der Schaden beläuft sich auf bislang 300.000 DM. Insgesamt seien ca. 1000 ha Wald sowie das Munitionsdepot Elbergen und Nordhorn-Range gefährdet." Zur Brandbekämpfung wurden jetzt auch die Feuerwehren Holthausen und Altenlingen hinzugezogen. Bislang wurde eine 1,7 km lange Schlauchleitung vom Dortmund-Ems Kanal ins Brandgebiet gelegt.

    Am Dienstag, dem 06.Juli flackerten noch mehrer Brände innerhalb des Moorgebietes auf. Aus diesem Grund wurden weitere Löscheinheiten aus Spelle und Venhaus alarmiert und eine zweite Schlauchleitung verlegt. Mehrere Tanklöschfahrzeuge standen als Reserve bereit. Eine bedrohliche Situation entstand am Nachmittag gegen 15:00 Uhr, als an der nordwestlichen Abschnitt eine 8-10 m hohe Feuersäule aufloderte. Durch massive Brandbekämpfung konnte ein Übergreifen auf andere Gebiete verhindert werden. Der Landkreis Emsland forderte für die Bekämpfung der moorigen, torfigen Böden eine schwere Raupe an, die die Moorauflage aufschieben soll und somit die Schwelbrände beenden helfen soll. Am Abend werden erstmals Bilder in der Tagesschau von der Brandbekämpfung gezeigt.

    Am Mittwoch, dem 07.Juli werden neben den bisher eingesetzten Wehren auch noch die Wehren aus Schwartenpohl, Bramsche, Wietmarschen sowie die Werksfeuerwehr des Bundeswehrdepots Elbergen zur Brandbekämpfung hinzugezogen. Man bekam die Lage nun langsam unter Kontrolle und hoffte, trotz einiger neu aufflammender Brandherde an der Westseite, im Laufe des Donnerstags Kräfte abbauen zu können. Die Schlauchleitungen blieben weiter bestehen, die Luftüberwachung allerdings eingestellt. Der Feuerwachturm des Bundeswehrdepots Elbergen blieb weiterhin rund um die Uhr besetzt. Die Versorgung der Einsatzkräfte lag in den Händen der Bundeswehr.

    Seit Donnerstag, den 08.Juli ist die 3.Phase der Brandbekämpfung angelaufen. Das gesamte Gebiet wird weiterhin ständig kontrolliert und nach Glutnestern durchsucht. Dies wurde noch über mehrer Tage durchgeführt. Der Alarm wurde am Samstag, dem 10.Juli um 18:00 Uhr aufgehoben.

    Insgesamt waren 13 Wehren 8158 Stunden im Einsatz, davon 41 Feuerwehrleute aus Emsbüren mit 939 Einsatzstunden.