Bei der Firma Boll Logistik im Gewerbegebiet „EmsLandPark“ hat am Samstag, den 6. Mai 2017, eine großangelegte Gefahrgutübung stattgefunden. Neben der örtlich zuständigen Feuerwehr Emsbüren haben auch Einheiten des Gefahrgutzuges Emsland Süd II teilgenommen.
Als Szenario für diese große Übung wurde der Austritt von anfangs unbekannten Stoffen aus einem Stückguttransporter angenommen. Der Lastkraftwagen hatte zum Beladen an einer Verladerampe bei der Spedition angedockt. Mit einem Gabelstapler wurden unterschiedlichste Gefahrgutstoffe aufgeladen. Während dieser Arbeiten kam es zu einem Zwischenfall, bei dem Leckagen und Undichtigkeiten an den Stückgütern entstanden.
Die Angestellten der Firma setzten einen Notruf ab. Im Falle eines Gefahrgutunfalles in Emsbüren wird gemäß Alarm- und Ausrückeordnung neben der Feuerwehr Emsbüren zeitgleich der Gefahrgutzug Emsland Süd II alarmiert. Dieser Zug setzt sich aus Einheiten aus den Feuerwehren Emsbüren, Salzbergen, Spelle und Bramsche zusammen. Der Zug spezialisiert sich auf Gefahrguteinsätze, um auf überörtlicher Ebene Feuerwehren bei diesen zumeist komplexen Lagen zu unterstützen.
Nach Eintreffen der ersten Kräfte und einer umfangreichen Erkundung durch den Einsatzleiter und des zuerst eintreffenden Gruppenführers wurde der Austrittsbereich zunächst weiträumig abgesperrt. Der Gabelstaplerfahrer wurde dem Rettungsdienst zugeführt, da er über Unwohlsein klagte. Im weiteren Zuge wurde der Brandschutz dreifach sichergestellt - soll heißen, dass sowohl ein Löschangriff mittels Wasser, als auch mittels Schaum und Pulver vorbereitet wurde.
Nach Eintreffen des Gefahrgutzuges wurde im ersten Schritt ein Dekontaminationsplatz aufgebaut. Zeitgleich wurde ein erster Einsatz unter Chemikalienschutzanzügen vorbereitet. Nachdem die Infrastruktur vollständig errichtet war, ging ein erster Trupp unter CSA zu einer Erkundung der Lage vor.
Im Zuge der Erkundung stellte sich heraus, dass eine explosionsfähige Atmosphäre bestand und das auslaufende Medium Kontakt zum Erdboden hatte. Mit Auffangwannen wurde dieser Kontakt unterbunden.
Durch die vorgehenden CSA-Trupps konnten anhand der UN-Nummern die Stoffe lokalisiert und bewertet werden. Daraufhin wurde als Erstmaßnahme ein Schaumangriff durchgeführt, um die explosionsfähige Atmosphäre niederzuschlagen. Nachdem dies Erfolg zeigte, wurde mit dem Austrittsstopp des Mediums begonnen. Letztlich wurde das bereits ausgelaufene Medium mit Bindemittel gebunden und aufgenommen.
Alle vorgehenden Trupps unter CSA wurden nach ihren Einsätzen umfangreich dekontaminiert.
In einer anschließenden Nachbesprechung im Emsbürener Feuerwehrhaus waren sich die Beteiligten über den positiven Verlauf dieser Übung einig. Stellv. Gemeindebrandmeister Thomas Fangmeyer dankte Zugführer Michael Egbring herzlich für die Vorbereitung und allen Beteiligten für die Teilnahme an dieser Übung. Ein besonderer Dank galt jedoch der Firma Boll Logistik, die ihre Hallen für diese Übung zur Verfügung gestellt hatte.
Die Feuerwehr Emsbüren hat mit 24 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen (HLF 20/16, LF 16/12, ELW 1, TLF 20/40, RW 2, MTF 1) an dieser Übung teilgenommen. Der Gefahrgutzug Emsland Süd war mit rund 35 Einsatzkräften vor Ort. Auch Abschnittsleiter Süd Andreas Wentker und dessen Stellv. Alois Wilmes haben sich über den Ablauf der Übung einen Eindruck verschafft.